Als Hotelgast eine Repositionierung der Beziehung zwischen Künstler und Betrachter genießen.
Ein einziger, hoher Saal ermöglicht raumgreifende Installationen, am Boden, auf dem Zwischengeschoss oder die gesamte Gebäudehöhe nutzend. Die vom gängigen musealen Kontext geprägte Beziehung zwischen Betrachter und Künstler, bei dem das Kunstwerk als Medium fungiert, erfährt im “KunstWerk” eine Neuinterpretation. Der Hotelgast kommt in den Genuss eines unkonventionellen, erhöhten Platzes, von dem aus er eine einzigartige Perspektive auf die Ausstellung hat. Ermöglicht wird dies durch geneigte Glasfronten in den sechs unter dem Dach hängenden Wohnkuben, durch die der Gast zum Beobachter der Kunstbetrachter wird. Die klare Trennung von öffentlich und privat erlaubt einen simultanen Museums– sowie Hotelbetrieb.
Zur Visualisierung des Materialkonzeptes wurde ein monochromer Wandausschnitt in realer Größe auf dem Format 1,60 Meter mal 1 Meter erarbeitet. Ergänzend steht die zweite, freie Arbeit in der gleichen Größe, ein Ausschnitt der Verkleidung der Kuben mit brünierten Stahlplatten. Die ungleichmäßige Anwendung der traditionellen Technik, Erhitzen der Metalltafeln und Abkühlen mit Öl, erzeugte ein Spektrum zwischen türkisblau und braun. Daraus extrahiert entstand der Farbton für eine monochrome Wandfläche, die des Badriegels in den Gästezimmern. Die Farbfläche wurde in mehreren Lasurschichten aufgebaut.
Ausgewiesene Art–Hotels sind eine Erfindung der letzten 25 Jahre, in denen Kunstwerke oft nur dekorativ Zimmer und Gasträume ausstatten. Die Kunst stellt dabei einen Mehrwert für das Hotel dar, doch welchen Mehrwert kann ein Hotel im Museumsbetrieb generieren?
Das von Arno Lederer entworfene Kunstmuseum Ravensburg stellte die bauliche Grundlage für das Planspiel dar, in dem die Annahme galt, dass durch zu viele Museumsneubauten nur ein innovatives Nutzungskonzept den Fortbestand dieses prämierten Baus sichern könne.
Studienprojekt 2015 . mit Fabio Vogel (Furniture and Interior Design)